Kunstausstellung – Öffnungszeiten

Gastgeber: Patrick und Christoph Thür und Silvio Biaggi

Präsentiert von Thür Art Manufacture

Ausstellung: 18.11.2022 – 16.12.2022

Vernissage: 18.11.2022 ab 19:00 Uhr
Einführung durch Dr. René Zihlmann: 19:20 Uhr

Finissage: 16.12.2022 ab 19:00 Uhr

Öffnungszeiten vom 18.11.2022 – 16.12.2022:
Do – Fr: 17:00 – 19:00 Uhr
Sa: 14:00 – 17:00 Uhr
So: 14:00 – 17:00 Uhr (Ausnahme: geschlossen am Sonntag 27.11.2022)
oder nach Vereinbarung

Während der übrigen Zeit der Ausstellungsdauer ist die Ausstellung jederzeit nach Vereinbarung zugänglich.

Der Zeit Zeit lassen, Ausstellung von Thür Art Manufacture

Der Zeit Zeit lassen – Einladung als PDF ansehen

Der Zeit Zeit lassen:

Die Zeit prägt uns, sie bestimmt unseren Anfang und unser Ende, sie begleitet uns durchs Leben. Was ist überhaupt Zeit? – Ist die Zeit erst entstanden, wenn ja, seit wann gibt es sie? Die moderne Physik ist im Begriff, auf solche Fragen erfolgversprechend Antworten zu finden. Für uns Menschen, für unseren normalen Alltag, ist die Zeit weniger theoretisch, physikalisch oder philosophisch. Sie ist einfach und allgegenwärtig, meist haben wir zu wenig davon, zu schnell vergehend und nicht anzuhalten. In unserem kurzen irdischen Leben bleibt nur wenig Zeit und trotzdem haben viele von uns doch viel zu viel davon, wenn wir bedenken, wie sie genutzt wird. Wir schlagen uns die Zeit tot, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. «Keine Zeit! – Zeit ist Geld!» – So tönt es heute überall. Zeit ist heute zum Synonym der Beschleunigung, der Hektik und der Ungeduld entartet und dies, obwohl gerade die «Zeit» die Werte von «Sich Zeit nehmen – Zeit haben» in sich trägt. Man sollte der Zeit – Zeit lassen, um die Entschleunigung in unserem Leben spürbar werden zu lassen. Es lohnt sich!

Die elektronischen und sozialen Medien, welche zunehmend unseren Lebensrhythmus bestimmen und unsere biologischen Uhren ignorieren und missachten, konsumieren und missbrauchen unsere kurze Zeit auf Erden und gaukeln uns eine neue Ewigkeit vor, die nie existieren wird. Gamen, Netflix immer und überall, jeden Moment online sein, twittern, Facebook, Instagram und wie all diese Portale heissen – Hauptsache ist, mit der Welt verbunden zu sein. An sich ein sozialer Gedanke, doch das Gegenteil ist der Fall: Durch die sozialen Medien bekommt der Mitmensch nur noch eine Statistenrolle, die alleine dazu da ist, um sein eigenes Ego zu zelebrieren.

Früher hiess das «Zeitverschwendung». Im heutigen Kontext bedeutet dies auch, der Zeit keine Zeit mehr lassen; für die heutigen Kinder heisst das, nicht mehr selber spielen, sondern Handy oder Tablet ersetzen die eigene Fantasie. Für die Erwachsenen bedeutet das, die Zeit mit und für den Mitmenschen ist vorbei, stattdessen Home- Office, onlineshoppen, streamen, «posten» überall und mit allen, wo auch immer sie sich aufhalten mögen, sinnlos die Welt «be-chatten». Der Mitmensch ist zu einer gläsernen Post-Adresse geworden…

Der Zeit – Zeit lassen, eine neue Forderung nach Entschleunigung, eine Aufforderung, vor dem Reden die Gedanken zu ordnen (entgegen dem immer häufigeren Prinzip der Twitter- und Facebook- Welt: Wie soll ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage). Eine Aufforderung zu verweilen, nicht sich zu langweilen.